Alle diese Reliquien haben aus christlicher Sicht eine wundertätige Kraft, da ein bestimmter Heiliger in ihnen physisch anwesend ist. Ihre Funktion besteht darin, eine Verbindung zwischen Himmel und Erde herzustellen, da der Körper des Heiligen auf der Erde gegenwärtig ist und seine Seele, die im Reich Gottes wohnt, für alle, die durch Gebete um Hilfe bitten, bei Gott Fürsprache einlegen kann.
Der Ursprung des Reliquienkults geht auf die Wurzeln des Christentums zurück. Es wird zwischen Primär- und Sekundärreliquien unterschieden. Zu den Primärreliquien gehören die Reliquien von Heiligen (die authentischen Überreste einer Person). Dabei kann es sich aber nicht nur um Knochen handeln, sondern auch um Zähne, Haare, Blut oder Hautstücke. Sekundäre Reliquien sind Gegenstände, mit denen die Heiligen in Kontakt gekommen sind oder die sie berührt haben.
Im frühen Christentum waren Reliquienbehälter eher Truhen, Tongefäße oder das Grab eines Heiligen. Es handelt sich im Wesentlichen um ein Behältnis für die Reliquien der Heiligen. Man muss jedoch bedenken, dass die Reliquien aus Sicht des Glaubens immer wertvoller sind als das Behältnis selbst.
Im Laufe der Zeit haben sich die Reliquienschreine entsprechend den aktuellen Trends verändert. So gibt es beispielsweise Reliquienschreine in Form einer Hand, eines Beins oder einer Büste (je nachdem, welcher Teil des Körpers des Heiligen aufbewahrt wurde), aber auch kleine persönliche Medaillons, Gemälde, Monstranzen oder Altäre, in denen Reliquien aufbewahrt werden. Das Material, aus dem die Reliquienschreine gefertigt sind, drückt die Kostbarkeit der Reliquien aus.
Meist handelt es sich um Objekte aus Gold, Silber oder vergoldetem Kupfer. Die Verzierung der Reliquienschreine spiegelt seit jeher die Zeit wider, in der sie entstanden sind. Meistens handelt es sich um Verzierungen mit Goldschmiedetechniken (Filigran, Emaille, Edelsteine). Es handelt sich um erstaunliche und sehr wertvolle Kunstwerke.